Vom Schwaumawiat, den es so nie gegeben hat. Oder warum sich ein Wiener Wirtshaus immer wieder neu erfindet.
Als Heinrich und Sophie Prost im Jahr 1899 die Conzession für eine Bier- und Brantweinschank samt fundus instructus* um 9.200 Gulden erwarben, ahnte wohl keiner der beiden, wohin sie diese Investition führen würde.
Damals kehrten die zahlreichen Ausflügler und Wanderer auf dem Rückweg vom Wienerwald zu Speis und Trank hier ein. Und tauschten im Gastgarten die gefundenen Pilzspezialitäten. Das sprach sich herum. Auch unter den vielen wohlhabenden Sommergästen im Luftkurort Mauer. Eine kleine Schwammerlbörse entstand und alle sagten: „Gemma zum Schwaumawiat“. Dieser Name prägte und begleitet das traditionsreiche Wirtshaus bis heute.
*alle Geräte, die zur Führung einer bäuerlichen Wirtschaft benötigt werden
Nach dem Tod der Eltern 1939 übernahm Sohn Karl mit seiner Frau Charlotte den Betrieb. Nach seinen Lehr- und Praxisjahren im renommierten Palace Hotel auf der Mariahilferstraße machte er mit viel Fleiß aus dem einfachen Wirtshaus ein gut frequentiertes Gasthaus und Weinlokal. Doch im Zweiten Weltkrieg legte ein Bombenangriff alles in Schutt und Asche. Und so begann nach Kriegsende der mühevolle Wiederaufbau.
Die dritte Generation, Heinrich und Anna Prost, übernahm im Jahr 1965 den Kochlöffel. „Opa Heinrich“ begann nach Kriegsende seine kaufmännische Ausbildung und danach seine unglaubliche gastronomische Laufbahn. Seine Reisen führten ihn von St. Moritz, Interlaken, Capri, Paris und Barcelona, über Stockholm und Frankfurt, bis aufs Flaggschiff der Schweden-Amerika-Linie. Reich an Fremdsprachen und noch reicher an Erfahrung kehrte er heim, heiratete Anna, ebenfalls eine Wirtstochter, und machte den Schwammerlwirt zu einem echten Speiselokal mit feinster Wiener Küche und gelegentlichen Ausflügen zu internationalen Spezialitäten.
Im Jahr 1993 trat Tochter Manuela mit ihrem Mann Peter Rungaldier-Prost in die elterlichen Fußstapfen. Ihre Liebe zur klassischen Wiener Küche prägten das traditionsreiche Haus. Und weiterhin standen vielfältige, frische Spezialitäten und die besondere Gastfreundlichkeit im Mittelpunkt aller Bestrebungen.
Und nun? Schlägt mit Ricarda und Alexander die nächste Generation ein neues Kapitel in der langen Geschichte dieser einzigartigen Wiener Wirtshauskultur auf. Was darin stehen wird? Das muss jeder selbst vor Ort herausfinden!
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